Blick auf die Trave
(c) JPLübeck ist immer eine Reise wert! - Aber waren Sie auch schon mal in Schlutup?
Das kleine Fischerdorf war nicht nur im Mittelalter und der frühen Neuzeit für die Versorung der Stadtbevölkerung mit dem lebensnotwendigen Fisch bedeutsam, sondern auch in der jüngeren deutschen Geschichte ein wichtiger Grenzort an der innerdeutschen Grenze. Ein Besuch in Schlutup verspricht also allen Geschichtsinteressierten einige interessante Einblicke. Aber auch Naturliebhaber*innen kommen auf ihre Kosten: Von Lübeck aus erreichen sie den am Südufer der Trave gelegenen Ort durch die ausgedehnten Gebiete des Wesloer Holz oder des Lauerholz.
Genießen Sie ruhige Stunden im Wald, an der Trave und - in der Fischerkirche St. Andreas.
St. Andreas-Kirche, Außenansicht von Süden, 23568 Lübeck-Schlutup
(c) JPDer alte Ortskern ist geprägt durch die St. Andreas-Kirche. Sie ist der erste Kirchenbau nach der Reformation auf lübeckischem Stadtgebiet. In ihrem Inneren überrascht sie mit einer prächtigen Ausstattung aus der Zeit des Barock. Von April ist Oktober ist die Kirchen regelmäßig sonntagnachmittags geöffnet. Musikfreunden sind von April-Oktober die monatichen Konzerte in der Fischerkirche wärmstens empfohlen.
Informationen finden Sie hier: https://www.fischerkirche.de/termine.html
Hier finden Sie eine Erkundung der Fischerkirche zum Download. Die Präsentation ist für die Nutzung auf Ihrem Smartphone und Tablet geeignet.
Zur Nutzung am PC nutzen Sie gern diese Präsentation mit einer höheren Auflösung.
Ein besonderer Genuss: Sie können sich die Präsentation (PDF) auch vorlesen lassen. Prüfen Sie Ihre PDF-App (PC, Smartphone,Tablet) auf eine entsprechende Vorlesefunktion.
Der Fischzug Petri, Detail, Tafelmalerei der Emporenbrüstung, um 1731
(c) JPDas Dorf Schlutup wird erstmals 1225 in einer Urkunde erwähnt. Es lag innerhalb der Lübecker Landwehr und gehört auch heute noch zum Lübecker Stadtgebiet.
Der Fischfang und die Fischverarbeitung prägten das Leben der Bewohner bis ins 20. Jahrhundert hinein.
Ein Spaziergang durch den Ortskern mit seiner bunten Mischung aus alten, älteren und jungen Häusern bietet einen Einblick in die Entwicklung des Fischfangs und der Fischräucherei bis ins industrielle Zeitalter.
Die St. Andreas-Kirche spiegelt diese Ortsgeschichte in ihrer prächtigen Ausstattung.
Die Dreifaltigkeit (Gottvater, Jesus, Heiliger Geist) Deckenmalerei, Detail,1.Hälfte 17. Jahrhundert
(c) JPDie Innenausstattung der Fischerkirche ist überraschend prächtig. Die Kanzel, die Orgelempore, der Altaraufsatz stammen aus der Zeit des Barock.
Hier kann man den Spuren eines eher unbekannten Lübeckers folgen: Hieronymus Jacob Hassenberg. Er leitete zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine Bildhauer-Werkstatt in Lübeck. In diesem "Großunternehmen" entstanden fast alle barocken Altaraufsätze der Lübecker Innenstadtkirchen und vieler Kirchen des Stadtgebietes. Sein Name ist heute vergessen. Seine Werke aber sind noch immer sehr präsent.
Curt Stoermer: Fischzug Petri, Glasmalerei, Detail, 1936
(c) JPEine Besonderheit der Schlutuper Kirche sind die Glasmalereien. Sie stammen alle von einem Künstler - Curt Stoermer (1891-1971) Stoermer lebte und arbeitete in Lübeck. Er war freier Künstler, verdiente seinen Lebensunterhalt allerdings vorwiegend mit Entwürfen für Wanddekorationen in öffentlichen Gebäuden und mit Glasmalereien.
Doch es gibt auch noch Reste alter Glasmalereien. Die älteste Scheibe stammt aus dem Jahr 1780. Sie zeigt den Apostel Jakobus Minor. Solche kleinen ‘Kabinettscheiben’ wurden häufig in Wohnhäusern eingebaut. Sie sind auf die Betrachtung aus der Nähe angelegt, daher ist es in der Kirche nicht ganz einfach zu erkennen, was auf ihnen dargestellt ist. Viele zeigen Wappen von Stiftern.
Kabinettscheiben mit Darstellungen des Apostels Jacobus Minor und dem Wappen des Kirchenvorstehers Claus Peter Voigt, 18. und 19. Jahrhundert.
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