2016 traten neun Künstler*innen und neun Kirchengemeinden in einen fruchtbaren Austausch miteinander. Für einige Wochen lebten die Künstler*innen in den Gemeinden und gestalteten mit ihnen Kunstwerke. Das Kunstprojekt Artist in parish, organisiert von der Nordkirche, eröffnete moderne künstlerische Zugänge zu einem alten Text und einem noch älteren Thema: Wer bin ich — in den Augen Gottes?
Eine der neun Kirchengemeinden war die Gemeinde Semlow-Eixen. Sie wählte die Dorfkirche in Leplow als Begegnungsort. Hier war die Künstlerin Ursula Dietze aus Friedrichstadt zu Gast. An der Verwirklichung des Projekts waren zahlreiche Gemeindemitglieder, Bürger*innen und Kinder aus Semlow und Umgebung beteiligt. Sie arbeiteten mit der Künstlerin und gestalteten es mit.
Hier finden Sie eine Erkundung zum Download mit vielen Informationen zum Kunstwerk von Ursula Dietze und der Arbeit der Teilnehmer*innen. Die Präsentation ist für die Nutzung auf Ihrem Smartphone und Tablet geeignet.
Zur Nutzung am PC nutzen Sie gern diese Präsentation mit einer höheren Auflösung.
Ein besonderer Genuss: Sie können sich die Präsentation (PDF) auch vorlesen lassen. Prüfen Sie Ihre PDF-App (PC, Smartphone,Tablet) auf eine entsprechende Vorlesefunktion.
Der kleine Ort Leplow hat eine lange Geschichte: Ursprünglich war es eine wendische Siedlung, später dann Guts– und Bauerndorf. Die aus Feldsteinen errichtete Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut.
Heute liegt Leplow abseits der bekannten Wege. Seine Einwohner haben in jahrelangem Ringen und unermüdlicher ehrenamtlicher Tätigkeit die Kirche vor dem Verfall bewahrt.
Die Kirche ist auf Anfrage geöffnet.
Informationen zur Kirche und zur Gemeinde finden Sie unter: https://www.ev-kirche-ahrenshagen.de/kirche_leplow.html
Jede Teilnehmeri*in des Kunstprojekts modellierte ihren Kopf im tastenden Suchen der Hände. Mit verbundenen Augen suchten sie ihre ureigene Form.
Einzigartig in ihrer Form ihrer Oberflächenstruktur, ihrer Haut, umringen die Figuren eine sitzende Figur. Diese ist größer. Sie ist anders. Ursula Dietze nennt das Werk „mit Maria“. Menschen stehen um Maria herum, in ihrer Nähe, in Beziehung zu ihr. Sie singen mit Maria im Chor. Wer diese Menschen sind, bleibt unergründbar, auch was sie zum Mitsingen bewegt. Es bleibt uns verborgen, aber spürbar im Raum.
Die Welt ohne Augensinn zu begreifen und zu umfassen erfordert Vertrauen in die eigenen Sinne und in die Umgebung. Dies war der Künstlerin wichtig. Der Tastsinn, das Gehör schärfen sich. Sie helfen uns, uns im Raum zu orientieren.
Ursula Dietze lotete in ihrem Kunstprojekt mit den Teilnehmer*innen die Möglichkeiten des Tatsinnes aus: Der Naturstoff Ton schmiegt sich in die Hand. Er lässt sich mit leichtem und stärkerem Druck verformen.