Von Friedrichstadt sind es nur noch drei Kilometer bis nach St. Annen. Schon von weitem ist der kleine Bau der St.-Annen-Kirche zu sehen: Ein Dachreiter erhebt sich zwischen Bäumen und Büschen über der weiten Ebene der Marsch.
In diesem Land drängen sich die wenigen Häuser vor den Westwinden und dem Wasser Schutz suchend hinter Windflüchtern auf kleinen Warften.
Hier finden Sie eine Erkundung zum Download, die sich mit den beiden beeindruckenden Altaraufsätzen beschäftigt. Die Präsentation ist für die Nutzung auf Ihrem Smartphone und Tablet geeignet.
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Nur wenige Meter abseits der Bundesstraße liegt die St. Annen-Kirche auf einer Warft.
Warften sind Erinnerungen an jene Zeit, in denen Norderdithmarschen noch nicht befestigt war, sondern von der Eider zergliedert und umspült wurde. Der Wasserlauf trug das Wasser der Nordsee weit nach Dithmarschen hinein, überflutete die fruchtbaren Ländereien und zerstörte Ortschaften. Als die St.-Annen-Kirche erbaut wurde, sah die Küstenlinie ganz anders aus als heute: Büsum war damals eine Insel!
Die Kirche ist ein in Norddeutschland üblicher Backsteinbau. Einladend leuchtet die weiße Tür auf der Südseite der kleinen Kirche. In der Sommerzeit ist sie täglich geöffnet. Ein Geschenk der Gemeinde an uns Besucher!
Die Ferienregion Dithmarschen begrüßt Sie mit ihren offenen Kirchen. Ob Helgoland, Meldorf, Delve, Heide, St. Annen — eine Vielzahl von Kirchen aus unterschiedlichen Epochen steht zur (Ausflugs-)Wahl https://kirchenschätze.de/offene-kirchen/
Der kleine Raum macht einen einladenden Eindruck: Weiß gestrichen bieten die Wände des Kirchenschiffs einen würdigen Hintergrund für die Ausstattung: Altar, Taufbecken, Kirchengestühl, Kanzel, Gedenktafeln und die alten Gestühle der Kirchenpatrone.
Aus Holz geschnitzt und prächtig bemalt stehen sie als Zeugen lebendiger Glaubensgeschichte in der Gegenwart dieses Raumes.
An der Nordwand hängt ein gutes altes Stück: Der Altaraufsatz stammt aus dem späten 14. Jahrhundert. Er zählt zu den ältesten erhaltenen seiner Art in Norddeutschland.
Die Figuren stehen nicht, wie für die mittelalterliche Kunst üblich, in bunter Farbenpracht und goldglänzend vor unseren Augen. Sie sind bis auf das Holz abgelaugt und abgebürstet. Einerseits ist das bedauerlich, andererseits können wir so den mittelalterlichen Bildschnitzern auf die Finger schauen.
Und genau das können Sie tun in der Vertiefung Werktechniken in Geschichte und Gegenwart - Bildschnitzerei.
Im 17. Jahrhundert entstanden zahlreiche neue Altaraufsätze im Stil des Barocks - so auch für St. Annen. Mit der Ausführung der aufwendigen Arbeit wurde Nicolaus Heimen beauftragt. Heimen war ein überregional bekannter Bildschnitzer. Er schuf für den Altar der kleinen Kirche einen modernen Aufsatz - einen echten 'Hingucker'.
In einer großen Umgestaltungswelle wurden Kirchenräume im neuen, modernen Stil ausgestattet mit Retabeln, Kanzeln, Taufengel und Kirchengestühl. Mit der Hervorhebung von Abendmahl, Passion und Kreuzigung Jesu Christi verankerten sie das evangelische Glaubensverständnis zeitgemäß und sichtbar im Kirchenraum.